Der Fotograf                                          

 

Mein Name ist Johannes Kornemann.

Seit ca. 2009 gehört es nun schon zu meiner Leidenschaft in dieser Welt regelmäßig die Pause-Taste zu drücken. In dieser Ausstellung möchte ich jetzt meine, für mich bedeutendsten, zeitlichen Einfrierungen als gesammeltes Werk zur Schau stellen.

 

Was fasziniert mich an der Fotografie?

 

Fotografie hat grundsätzlich immer etwas mit der Sicht der Dinge zu tun. Jedem Betrachter erzählen die Bilder eine eigene Geschichte. Dem Fotograf jedoch erzählen die Dinge die er sieht möglicherweise alles.

Hinsehen und verstehen. Womöglich zuhören?

 

Das Erblicken einer unscheinbaren rostigen Stahlschraube, die seit Ewigkeiten in ihrer Stellung verharrt, lässt die manifestierende Bewegung die vom Werkzeug  und wiederum von der Menschenhand ausging, welche die Schraube vor vielen Jahren in diese Position brachte, lebendig werden.

Das ist Sillstand und doch Bewegung.

 

Das Einfangen der stürzenden Flut eines ungeheuren Wasserfalls, zarte Linien zeichnend oder scharf bis zum letzten Wassertropfen, kommt er in den Sammelkorb der Erinnerungen. Oder wenn der große Favorit des Rennens die Ziellinie überquert und das Rennen gewinnt. Der Blick schweift derweil auf die Menschen, die dem Sieger triumphierend entgegen stürmen während Champagner versprüht wird. Die Gesichter zeigen eine losgelöste Seligkeit und Freude.

All das wiederum ist Bewegung und doch Stillstand.

 

Es ist so einfach, sich bei der Fotografie unermesslich zu bereichern ohne anderen etwas wegzunehmen oder etwas zu zerstören, ohne schwere Lasten zu tragen oder gar für den ganzen Reichtum keinen Platz zu haben. Man ist niemandem etwas schuldig. Man nimmt sich nur ein Bild, ein Stück Zeit und schließt es in den Tresor seiner Erinnerungen ein.

 

Offene Augen und ein offenes Herz machen das Bild. Die Kamera dient stets nur als Brücke zwischen Sinn und Wirklichkeit.

 

Ich wünsche dem Besucher meiner Galerien ein tiefgreifendes und vergnügliches Betrachtungserlebnis.