Galerien _ SONDERAUSSTELLUNGEN
#1 - LOST PLACES OF ICELAND
Island, die Farbmischpalette der Natur, beherbergt fernhin auch Töne der etwas düsteren Couleur.
Natürlich fügen sich diese künstlerisch, unauffällig und keinesfalls aufdringlich in diese wunderbare Landschaft ein.
Ob es nun das Skeiðará Brücken Monument, eine von den Urgewalten schmelzenden Eises zerrissene Stahlkonstruktion ist, oder ein verlassenes Bauernhaus auf den Weiden von Nypugardar. Dann die alte Heringsfabrik Djúpavík, gelegen in einer der unzähligen Buchten der Westfjorde und Ort einer einzigartigen Kunstausstellung. Einmalig bleibt auch der 1981 gestrandete Walfänger Garðar BA 64 in Skápadalur mit seinem schier unverwüstlichen Stahlrumpf sowie den düster leeren Ankerklüsen. Unweit befindet sich zudem ein Museum mit dem Namen Hnjótur welches unteranderem ein Flugzeugwrack der US Navy ausstellt.
All diese Orte gehen eine unvergleichliche Symbiose mit der Natur ein.
#2 - BER - Abflug bis auf weiteres annulliert
Fast jeder kennt ihn. Deutschlands bekanntester "Fluch-Hafen". Symbol für politisches Versagen. Geldgrab für Milliarden von Euros.
Trotz allem bietet dieser Ort einzigartige Motive für die Fotografie. Die Atmosphäre ist schon bedrückend, wenn man sich vorstellt, dass hier eigentlich täglich tausende von Menschen zum Terminal wimmeln sollten. Auch sollten unzählige Busse und Taxis vorfahren sowie riesige Flugzeuge im Minutentakt starten und landen. Stattdessen gespenstische Ruhe. Der Wind weht sacht zwischen den unzähligen Gebäuden hindurch. Menschen fallen hier durch ihre Anwesenheit auf. Bahnsteige, Bushaltestellen, Parkplätze, alles ist leer.
Der BER zählt wahrlich zu den Youngtimern der Lost Places-Fotografie. Und das sicherlich noch für lange Zeit. Oder?
Upadate: Es ist eigentlich kaum zu fassen! Aber der BER eröffnete am 31. Oktober 2020 nun doch. Zeit für eine neue Porträtierung würde ich sagen.
#3 - Die AVUS - Auf den Spuren einer Legende
"Stockender Verkehr auf der AVUS stadteinwärts zwischen Spanischer Allee und Hüttenweg. Hier zwanzig Minuten mehr einplanen.“
So oder so ähnlich beschallt es uns fast täglich im Verkehrsfunk der regionalen Radiosender.
Der Begriff AVUS, heute besser bekannt als Stadtautobahn A 115, hinterlässt in unserem Bewusstsein dieser schnelllebigen Zeit nur noch ein Pseudonym, welches sich mit einem täglich unbewusst
genutzten Gebrauchsgegenstand vergleichen lässt.
Doch hinter diesem Begriff steckt viel mehr . . .
Sie war nicht nur eine Rennstrecke. Vor über 100 Jahren wurde mit dem Bau begonnen. AVUS - Automobile Verkehrs- und Übungsstraße.
Sie ist die erste und damit älteste Autobahn der Welt. Ein Geschichtsbuch in Asphalt und Beton gepresst. Halsbrecherische Rekordfahrten mit
mehr als 400 km/h fanden auf ihr statt. Panzerketten während des Krieges und Pferdefuhrwerke in der harten Zeit danach hat sie gesehen.
Auch Transitstrecke im geteilten Deutschland war sie. Und dazwischen immer wieder die vielen unvergesslichen Rennen, die hunderttausende in den Bann
zogen und diesen Namen damit so berühmt gemacht hat. Triumphe und Tragödien hat die AVUS erlebt. Große Namen hat sie hervor gebracht. Tragische Unfälle fallen auf ihrer selbst zurück.
Zwei Jahrzehnte lang war sie die schnellste Rennstrecke der Welt.
Immer wieder wurde sie umgebaut, diente als Freiluftlabor für den Fortschritt im Straßenbau. Schlussendlich trat das Renngeschehen immer weiter in den
Hintergrund. Musste weichen, bis der Verlauf der AVUS schließlich gänzlich dem Straßenverkehr überlassen wurde.
Die folgenden Bilder zeigen die AVUS heute. Das Denkmal an der Spinnerbrücke, das Grab von Bernd Rosemeyer und seiner Frau Elly
Beinhorn-Rosemeyer, die alte Tribüne, das Motel AVUS, die Skulpturen des Max Esser, die nicht fertiggestellte Südkehre unweit des Kronprinzessinnenweg sowie die ehem. Raststätte Dreilinden am
Rande des alten Streckenverlaufes der AVUS.
Die Galerien sind eröffnet.
Es gilt einzutauchen in differierende Welten.
Ästhetik - Geschwindigkeit - Weite - Helligkeit- Stille - Freiheit - Einsamkeit.
Eine emotionale Sammlung.